Der Energiespeicheranbieter INTILION aus Paderborn hat die Komponenten für einen der größten Batteriespeicher der Schweiz erfolgreich geliefert. Am Projektstandort in Kappel sind neben den Batteriecontainern auch Transformatoren, Wechselrichter, Steuerungen, Kabelmaterial sowie weiteres Zubehör eingetroffen. Das Energiespeichersystem mit einer Kapazität von rund 65 Megawattstunden entsteht dort im Auftrag des regionalen Energieversorgers Primeo Energie. Dabei war nicht nur die Hardware entscheidend, sondern auch die anspruchsvolle logistische Gesamtleistung. INTILION koordinierte die Anlieferung sämtlicher Komponenten in die Schweiz und übernahm insbesondere die komplexe internationale Transportlogistik der Batteriecontainer. Diese umfasste den gesamten Weg vom Werk in China über See- und Binnentransport bis hin zum Lager in der Schweiz und erforderte eine präzise Planung über mehrere Etappen hinweg.
Logistische Gesamtverantwortung – ein entscheidender Mehrwert
INTILION übernahm dabei die vollständige Transportkette von der Verschiffung in China bis zur Anlieferung im Schweizer Lager, einschließlich aller logistischen Schnittstellen und Abstimmungen. Für Primeo bedeutete das, dass keine eigene Koordination für den Import in die Schweiz mit Spediteuren erforderlich war, keine Zollformulare ausgefüllt werden mussten und keine Genehmigungsverfahren zu organisieren waren. „Gerade bei internationalen Projekten mit kritischer Infrastruktur ist eine sichere, saubere und pünktliche Lieferkette entscheidend“, betont Philipp Knaup, COO der INTILION AG. „Das Projekt hat gezeigt, dass wir auch komplexe Transporte mit empfindlichen Komponenten vollumfänglich steuern können. Angefangen bei der Verschiffung über See und Binnengewässer, über die Zollabwicklung bis hin zur koordinierten Einlagerung am Zielort.“ Die von Primeo gewünschte Zwischenlagerung in der Nähe des Projektstandorts machte es möglich, die weiteren Anlieferungen an die Baustelle flexibel und auf den Baufortschritt abgestimmt zu gestalten.
Transportroute: Von Asien über Rotterdam bis in die Schweiz
Statt die insgesamt 16 Container per Lkw weiterzutransportieren, entschied sich INTILION bewusst für den Weg über den Rhein. Alle Container wurden auf einem einzigen Binnenschiff von Rotterdam bis nach Birsfelden in der Schweiz gebracht. Diese Transportlösung war nicht nur effizienter und nachhaltiger, sondern auch mit deutlich geringerem Risiko verbunden. Der Transportweg über den Rhein ersparte allen Beteiligten zudem ein umfangreiches grenzüberschreitendes Genehmigungsverfahren, wie es bei Sondertransporten auf der Straße notwendig gewesen wäre.
Flexibilität bei unvorhergesehenen Projektverzögerungen
INTILION war sowohl auf eine direkte Anlieferung zur Baustelle als auch auf eine Zwischenlagerung der Komponenten vorbereitet. Der Wunsch des Kunden war es, die Komponenten zunächst in ein Lager in der Nähe des Projektstandorts zu liefern. Dafür organisierte INTILION ein geeignetes lithiumfähiges Zwischenlager mit den erforderlichen Sicherheitsstandards (u. a. Brandschutzabstände, verdichteter Untergrund, Krananbindung). Dort wurden u. a. auch Wechselrichter, Steuerungen und Kabelmaterial fachgerecht zwischengelagert. „Mit dem Batteriespeicher in Kappel investieren wir gezielt in die Versorgungssicherheit und Flexibilität unseres Energiesystems. Für die Realisierung eines Projekts in dieser Größenordnung ist eine reibungslose Anlieferung der Systemkomponenten ein entscheidender Erfolgsfaktor. Genauso wichtig ist die enge, partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten, denn sie bildet die Grundlage für den gemeinsamen Projekterfolg“, betont Pablo Frezzi, Projektleiter Unterwerke bei Primeo Energie. In den kommenden Wochen werden die gelieferten Komponenten vor Ort montiert, verkabelt und final installiert. Anschließend erfolgt schrittweise die Inbetriebnahme des Speichersystems.


Dieses Projekt wird im Zuge des Renewable-Energy-Solutions-Programms der Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert.
Deutsche Energie-Agentur (dena)
Die Deutsche Energie-Agentur (dena) ist ein Kompetenzzentrum für angewandte Energiewende und Klimaschutz. Die dena betrachtet die Herausforderungen einer klimaneutralen Gesellschaft und unterstützt die Bundesregierung beim Erreichen ihrer energie- und klimapolitischen Ziele. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 entwickelt die Agentur Lösungen, setzt diese in die Praxis um und bringt Partner aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und allen Teilen der Gesellschaft zusammen – national wie international. Die dena ist eine Projektgesellschaft und ein öffentliches Unternehmen im Bundeseigentum. Gesellschafter ist die Bundesrepublik Deutschland. www.dena.de
Exportinitiative Energie
Mit dem Ziel, deutsche Technologien und Know-how weltweit zu positionieren, unterstützt die Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) Anbieter von klimafreundlichen Energielö-sungen bei der Erschließung von Auslandsmärkten. Im Fokus stehen hierbei die Bereiche erneuerbare Energien, Energieeffizienz, intelligente Netze und Speicher sowie auch Technologien wie Power-to-Gas und Brennstoffzel-len. Das Angebot richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen und unterstützt die Teilnehmen-den durch Maßnahmen zur Marktvorbereitung sowie bei der Marktsondierung, -erschließung und -sicherung. www.german-energy-solutions.de
Renewable-Energy-Solutions-Programm (RES-Programm)
Mit dem RES-Programm unterstützt die Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) deutsche Unternehmen der Erneuerbare-Energien- sowie Energieeffizienz-Branche bei der Er-schließung neuer Absatzmärkte. Im Rahmen des Programms werden Referenzanlagen in einem Zielmarkt errichtet und mit Unterstützung der Deutschen Energie-Agentur (dena) öffentlichkeits- und werbewirksam vermarktet. Durch Informationsvermittlung sowie Schulungsaktivitäten wird die Nachhaltigkeit des Markteintritts gefördert und die Qualität klimafreundlicher Technologien aus Deutschland demonstriert. https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Dossiers/res-programm.html

