Forschungsprojekt INZELL
Mit einem 2,5 MW Batteriespeicher von INTILION wird die Inselfähigkeit der Industriezelle bei der Firma Max Bögl ermöglicht, welches die Netzstützung und Systemdienstleistungserbringung mittels Erneuerbarer Energien als Ziel hat. Durch die Integration des 2,5 MW Batteriespeichers ist zukünftig eine Senkung der Leistungsspitzen um bis zu 25 % möglich, sowie die Synchronisation des Jahresverbrauchs und der Jahreserzeugung von erneuerbaren Energien.
Projektbeschreibung
Das übergeordnete Projektvorhaben ist der stabile Betrieb des Industrienetzes Max Bögl als Inselnetz. Mit dem ausgearbeiteten Konzept eines Inselnetzbetriebs sollen Handlungsempfehlungen entwickelt werden, wie künftig Industriezellen mit einer hybriden Struktur aus Bezugs- und Erzeugungsanlagen hinsichtlich der Netzanschlussrichtlinien behandelt werden sollten und wie deren Potenziale bestmöglich für die Systemsicherheit des Gesamtsystems genutzt werden können. Alle Projektbeteiligten wollen untersuchen, wie unterschiedliche Energieerzeugungsanlagen, Speicher und Lastenmanagementsysteme optimal interagieren. Dabei soll einerseits der Inselnetzbetrieb einer Industriezelle der Firmengruppe Max Bögl im Falle von Versorgungsunterbrechungen ermöglicht werden. Andererseits soll dazu beigetragen werden, die Stabilität des öffentlichen Stromnetzes kostengünstiger sicherstellen zu können. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Forschungsvorhaben hat eine Projektlaufzeit von drei Jahren.
Mehrwert für den Kunden
Der Kunde hat einen Jahresverbrauch von 26 GWh, was etwa dem Bedarf einer Stadt mit ca. 30.000 Einwohnern entspricht. Die Spitzenlast liegt bei 6,3 MW, welche durch die Integration des 2,5 MW Batteriespeichers zukünftig um bis zu 25 % gesenkt werden kann. Die Synchronisation der Jahreserzeugung, welche aus Windenergieanlagen (9,6 MW), Photovoltaik-Dachanlagen (2,5 MW) und BHKW-Dampfmotor (0,4 MW) besteht und in Zukunft um einen schwimmenden PV-Park (1,5 MW), sowie eine PV-Freiflächenanlage (6 MW) ergänzt werden soll, stellt eine besondere Herausforderung dar um das Unternehmensziel der Klimaneutralität von 96% bis 2026 zu realisieren.
Für den angestrebten Inselnetzbetrieb der Industriezelle nimmt der Batteriespeicher als Netzbildner sowie zur Bereitstellung synthetischer Momentanreserve eine zentrale Rolle ein. Außerdem entwickelt INTILION bis 2023 das Spitzenlastmanagement, die Schwarzstartfähigkeit und den Inselnetzbetrieb.
2026 ist die Erweiterung des Speichers um 6MW geplant um eine 96 % Eigenversorgung CO2 neutral zu gewährleisten. Dies kann Dank des skalierbaren Ansatzes der Speichersysteme wie geplant umgesetzt werden.
Teilvorhaben und Forschungsziele der Projektpartner
- Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg: Konzeption und Umsetzung des Netzparallel- und Inselnetzbetriebs mit Fokus auf Anlageneinsatzplanung sowie Netzmanager
- Technische Universität Clausthal: Hochdynamische Stabilitätsbetrachtungen der transienten Vorgänge im Inselnetzbetrieb
- Technische Universität München: Konzeption und Umsetzung des Inselnetzbetriebs mit dezentralen Erzeugungsanlagen und Resynchronisation eines Inselnetzes mit Fokus auf dynamischer Stabilität
- Zentrum für angewandte Energieforschung Bayern e.V.: Messungen, Analyse und Auswertung
- Max Bögl Wind AG: Durchführung von Feldversuchen, Anpassung der betrieblichen Infrastruktur und Ausarbeitung potentieller Systemdienstleistungen
- Intilion: Entwicklung von Regelungsstrukturen und Algorithmen eines Batteriespeichers für Spitzenlastmanagement, Schwarzstartfähigkeit und Inselnetzbetrieb
Bilder
Standort
Sengenthal, Deutschland
Baujahr
2020
Branche
Industrie
Anwendung
Inselnetzbetrieb
einer Industriezelle
Energie
2,5 MW / 2,25 MWh